Ziele visualisieren: So verbindest du dich mit deinem Ziel
Dauer der Übung: ca. 20 Minuten
Zur Bearbeitung: Papier und einen Stift
Ein Ziel zu haben und dieses scheinbar einfach nicht zu erreichen, kann furchtbar anstrengend und frustrierend sein. In manchen Fällen scheint der Weg einfach zu steinig und in anderen Fällen sind wir uns nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnt, für unser Ziel zu kämpfen. Falls du an einem Punkt bist, an dem du an deinem Ziel zweifelst oder du dir mehr Energie zur Erreichung deines Ziels wünschst, könnte dich eine Zielvisualisierung unterstützen.
Die Technik der Visualisierung ist kein magisches Werkzeug, welches dich alleine mit der Kraft deiner Gedanken dein Ziel erreichen lässt. Du musst trotzdem handeln, um deinem Ziel näher zu kommen. Dein Ziel zu visualisieren kann dir jedoch dabei helfen, deinen Glauben an die Zielerreichung zu stärken und deine Motivation etwas für dein Ziel zu tun, erhöhen. Je stärker du dich gedanklich und körperlich mit deinem Ziel verbindest, desto mehr Kraft und Motivation kannst du aus der Übung schöpfen. Dich über das rein Gedankliche hinaus auch körperlich mit deinem Ziel zu verbinden bedeutet beispielsweise, dich bereits während der Visualisierung so zu fühlen, wie du annimmst, dich nach erfolgreicher Zielerreichung zu fühlen.
Eine wissenschaftliche Studie zum Thema Zielerreichung und Visualisierung konnte beispielsweise zeigen, dass Probanden, die ein klares Ziel vor Augen hatten und sich selbst als spätere Spezialisten in ihrem Feld visualisierten, die größte Leistungssteigerung zeigten (1).
Falls du die Technik der Visualisierung ausprobieren möchtest, empfehlen wir dir, mit den folgenden Fragen einzusteigen. Versuche dabei so viele Details wie möglich zu visualisieren:
Was ist mein Ziel?
Woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?
Was verändert sich in meinen Gedanken, wenn ich das Ziel erreicht habe?
Wie fühle ich mich? Was spüre ich?
Wie sehe ich aus?
Was verändert sich in meiner Umgebung?
Wie sieht ein typischer Tag in meinem Leben aus, wenn ich mein Ziel erreicht habe?
Woran erkennen Personen aus meinem Umfeld, dass ich mein Ziel erreicht habe?
Woran erkennen es Personen aus meinem Arbeitsleben?
Woran erkennen es meine Freunde und Bekannte?
Woran erkennt es meine Familie?
Wie ist der Moment, in dem ich einem nahestehendem Menschen über meine Zielerreichung erzähle? Wie fühle ich mich?
Was sagen außenstehende Menschen zu mir, wenn ich mein Ziel erreicht habe?
Was sagen Personen, die mich mögen?
Was sagen Personen, die mich nicht mögen?
Wer wird sich über meine Zielerreichung am meisten freuen?
Es ist wertvoll, die Fragen schriftlich zu beantworten, da du dir die Antworten so immer wieder anschauen und für deine Visualisierungen nutzen kannst. Sobald du die Fragen einmal beantwortet hast, ist es empfehlenswert, dass du dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit nimmst, um dein Ziel zu visualisieren.
Suche dir dafür einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist und begebe dich auf deine Gedankenreise. Gehe auf deiner Gedankenreise Schritt für Schritt deine Antworten zu den untenstehenden Fragen durch. Versuche zu fühlen, wie es sich für dich anfühlt, wenn deine untenstehenden Antworten eingetroffen sind. Kommt beispielsweise ein Gefühl der Freude oder Erleichterung in dir auf, wenn du eine deiner Antworten durchgehst, dann konzentriere dich darauf, diesem Gefühl für einen Moment Raum zu geben und es vollständig zu spüren.
Konzentriere dich zum Abschluss deiner Visualisierung noch einmal ganz darauf, wie es sich für dich anfühlt, wenn du dein Ziel erreicht hast. Genieße dieses Gefühl und lass es sich in deinem ganzen Körper ausbreiten. Atme dann dreimal tief ein- und aus und beende die Übung in deinem Tempo.
Falls du Gefallen an der Technik der Visualisierung gefunden hast und du nicht nur dein Ziel, sondern auch den Weg zu deinem Ziel visualisieren möchtest, empfehlen wir dir den zweiten vertiefenden Teil der Übung.
Autorin: Anna Seger
[1] Munezane, Y. (2015). Enhancing willingness to communicate: Relative effects of visualization and goal setting. Modern Language Journal, 99(1), 175–191. doi: 10.1111/modl.12193