Mentale Gesundheit und Homeoffice – Stärke aktiv deine mentale Gesundheit
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Viele von uns arbeiten spätestens seit der Covid-Pandemie häufig im Homeoffice. Selbstverständlich genießen wir alle die grandiosen Vorteile wie den ausbleibenden Arbeitsweg, oder auch die heimliche Jogginghose zum Businessoberteil. Regelmäßiges Arbeiten im Homeoffice bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich, die sich, wenn wir sie unbeachtet lassen, negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirken können.
Hier findest du 6 konkrete Tipps, die du ausprobieren kannst, um deine mentale Gesundheit im Homeoffice zu stärken:
1.Grenzen setzen
Durch das Arbeiten von zuhause verfließen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. Wenn der Arbeitslaptop zuhause liegt, spricht ja prinzipiell nichts dagegen, abends auf der Couch noch schnell die neusten Mails zu lesen. Genauso kann es uns passieren, dass unsere Freizeit stark in den Arbeitsbereich “überschwappt” und es uns schwer fällt, zuhause konzentriert zu arbeiten. In beiden Fällen kann es sehr hilfreich sein, wenn du dir klare Grenzen setzt. Überlege dir dafür, wann genau du arbeiten möchtest und wann nicht und erinnere dich beispielsweise mit einem Wecker an deine Arbeits- und Pausenzeiten.
2. Kommuniziere deine Arbeitszeiten an dein Umfeld
Damit du deine Arbeitszeiten gut einhalten kannst und deine Arbeit nicht ständig deinem Privatleben in die Quere kommt, oder umgekehrt, ist es wichtig, dass du mit deinem Umfeld sprichst. Informiere deine Kolleg*Innen und dein privates Umfeld, wann deine Arbeitszeiten sind und du gerne ungestört arbeiten möchtest. In vielen Fällen bedarf es natürlich auch Absprachen. Diese können jedoch sehr hilfreich sein, um dann stressfrei entweder zu arbeiten oder zu entspannen.
3. Ruheinseln schaffen
Falls du in mehreren Räumen deiner Wohnung arbeitest, gehe einmal in dich und stelle dir die folgende Frage: „Möchte ich jeden Ort meiner Wohnung mit meiner Arbeit verbinden?“. Es kann sein, dass du es großartig findest, deine ganze Wohnung zum Arbeiten zu nutzen und du darin aufgehst deine Arbeitsorte zu wechseln. Es kann jedoch auch sein, dass es dir schwer fällt, deine Wohnung als Ruheort zu nutzen, wenn du zu viele Bereiche davon mit deiner Arbeit assoziierst. Spüre in dich hinein und schaffe dir gegebenenfalls ganz bewusste Ruheinseln, an welchen du nicht arbeitest, sondern deine freie Zeit verbringst.
4. Soziale Kontakte
Im Büro begegnen wir immer wieder anderen Menschen. Ein kurzes Lächeln auf dem Gang, eine gemeinsame Kaffeepause oder auch Meetings, in welchen wir mit anderen Personen in einem Raum sitzen. Arbeiten wir vor Ort, spüren wir die Präsenz unserer Kolleg*Innen und nehmen sie mit viel mehr Sinnen wahr, als rein virtuell. Soziale Kontakte sind wichtig für unsere Gesundheit (1, 2). Schaue deshalb, dass du trotz Corona und Homeoffice deine sozialen Kontakte aufrecht erhältst. Auch virtuelle Kaffeepausen können sich auf dein mentales Wohlbefinden positiv auswirken. Falls deine Kollegen und Kolleginnen nicht weit entfernt wohnen, könntet ihr euch beispielsweise auch zu gemeinsam Spaziergängen an der frischen Luft treffen.
5. Bewegung und Pausen
Damit du mental und körperlich fit bleibst, ist es wichtig, dass du regelmäßige Pausen einlegst. Regelmäßige kurze Pausen können deine Produktivität und Kreativität stark erhöhen. Gerade Momente, in welchen du das Gefühl hast, einfach nicht mehr weiterzukommen, sind oft der beste Moment für eine kurze Pause. In diesen Momenten fällt es uns zwar am schwersten loszulassen, aber manchmal braucht es genau diesen Abstand, um dann wieder frisch und aus einem anderen Blickwinkel auf die anstehende Aufgabe zu blicken. Beobachte außerdem mal ganz bewusst, wie häufig du eigentlich aufstehst, eine paar Schritte gehst, dich streckst oder sogar einen Spaziergang machst. Körperliche Bewegung tut unserer Psyche und unserem Körper sehr gut (3).
6. Bewusstes Abschalten
Grübelst du auf der Couch noch über deine Arbeit nach oder fällt es dir sogar schwer, abends einzuschlafen, da dein Kopf keine Ruhe einkehren lassen will? In solchen Fällen ist es wichtig zu üben, bewusst abzuschalten. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze wie körperliche Bewegung, Meditieren oder auch Gedanken-Tagebücher. Auch bewusste Ablenkung durch beispielsweise Filme, Hörbücher, Lesen oder auch kreative Tätigkeiten ist ein wirksamer Ansatz, um besser abzuschalten.
Bei all den Tipps, die wir dir in diesem Artikel mit an die Hand geben, ist ganz klar, dass nicht jeder davon für dich passend ist. Du und deine Arbeitssituation seid einzigartig. Wir möchten dich deshalb gerne dazu einladen mit deiner persönlichen Situation zu uns zu kommen. Wir bieten dir einen sicheren Raum an, in welchem du dein Anliegen mit uns teilen kannst und wir gemeinsam schauen können, was du gerade brauchst.
Autorin: Anna Seger
Quellen:
(1) Hall-Lande, J.A. , Eisenberg, M. E., Christenson, S. L. & Neumark-Sztainer, D. (2007). Social Isolation, Psychological Health, and Protective Factors in Adolescence. Adolescence, 42, 265-287.
(2) Holt-Lunstad J., Smith T.B, & Layton J.B (2010). Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review. PLoS Med 7 (7): e1000316. doi:10.1371/journal.pmed.1000316
(3) Rethorst CD,Wipfli BM, Landers DM (2009) The antidepressive effects of exercise. A meta-analysis of randomized trials. Sports Med 39:491–511