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6 Wege, das Neue willkommen zu heißen

Lesezeit: 2 Minuten

„Let go of who you think you should be to be who you are. Be imperfect and have compassion for yourself. Connection is the result of authenticity.“ -Brené Brown

„Lass los, wer du denkst, sein zu müssen, um der/die zu sein, der/die du bist. Sei unvollkommen und hab Mitgefühl mit dir selbst. Verbindung ist das Ergebnis von Authentizität.“ -Brené Brown

So schön die Worte von Brene Brown auch sind, „lass los“ ist leichter gesagt als getan. Wir sollten das Ende von Mustern, die uns nicht mehr dienen, willkommen heißen und Mitgefühl für uns selbst haben. Es ist nicht leicht, im Raum des Nichtwissens verletzlich und offen zu sein. Manchmal kann das Nichtwissen ewig andauern und der einzige Weg sein, sich in das zu verlieben, was ist - von Moment zu Moment zu Moment. 

Neuanfänge in unserem Leben bedeuten immer, die Vergangenheit loszulassen. Neuanfänge können schön und energiegeladen sein, aber sie gehen oft mit emotionalen Achterbahnfahrten der Verletzlichkeit, Angst, Anspannung und Trauer einher.

Du fragst Dich vielleicht: Ist der Sprung ins Ungewisse das Risiko wert? Kann ich verletzt werden?

Oft scheint es einfacher zu sein, da zu bleiben, wo wir uns befinden, bei Menschen, Positionen und Orten, die uns vertraut sind, bis wir feststellen, dass etwas nicht stimmt. Es kann sein, dass in Dir Unzufriedenheit aufkommt oder Du immer wieder die gleichen unangenehmen Situationen erlebst. Das könnte Dich dazu bringen, nach einer Veränderung in Deinem Leben zu suchen. 

6 Wege, um Neuanfänge zu begrüßen und mit dem Loslassen zu beginnen

Selbstfürsorge üben

Wenn wir uns in einem Raum des Nichtwissens befinden, der Unklarheit darüber, wie sich der Prozess entwickeln wird, fühlen wir uns oft verwundbar. Lade die Praxis der Selbstfürsorge in Dein Leben ein. Diese kann ein heißes Bad-, oder eine leckere heiße Schokolade bedeuten, aber auch das Setzen von Grenzen, das Nein-Sagen oder die physische Distanz zu einer Situation oder Person,  die Dir nicht guttut. Hör auf die Dinge,  die Dir Freude bereiten, und schaffe Platz für diese Bereiche in Deinem Leben.

Vergebung

Vielleicht wartest Du erst einmal, bis die andere Person auf Dich zukommt. Denke darüber nach, ob Du das Geschehene loslassen kannst? Vergebung fällt nicht immer leicht, aber sie hilft Dir, festgefahrene Gefühle wie Groll, Scham, Traurigkeit oder Wut loszulassen. Findest Du in Dir die Fähigkeit zu verzeihen? Dies könnte ein großer Schritt hin zu einem Neuanfang sein. Wenn Du das Gefühl hast, dass es immer noch zu viel ist, solltest Du dir jemanden suchen, mit dem Du die Gefühle verarbeiten kannst. Einen Freund oder eine neutrale Person, mit der Du darüber reden kannst.


Zulassen

Versuche zuzulassen, dass alle festgefahrenen Emotionen fließen. Viele Menschen haben Angst, sich Gefühlen wie Trauer, Enttäuschung oder Traurigkeit zu stellen. Oft wird versucht, sie zu verdrängen. Finde einen schönen Ort, an dem Du mit Deinen Gefühlen sein kannst. Es kann helfen, die Gefühle aufzuschreiben und dabei beruhigende Musik zu hören.

Achtsamkeit

Bringe die Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment. Je mehr wir uns darin üben, präsent zu sein, desto weniger Kontrolle haben überwältigende Emotionen über uns. Du könntest mit einer einfachen Meditationsübung beginnen, bei der Du Dir Zeit nimmst, das Geschehene zu verarbeiten. Du könntest auch einer Aktivität nachgehen, die Dich in den gegenwärtigen Moment einlädt, wie Kochen, Stricken oder Sport. Eine neue Gewohnheit des Tagebuchschreibens (eine Anleitung zum Schreiben eines Dankbarkeitstagebuchs finden Du HIER) und des Aufschreibens Deiner Gedanken könnte eine große Unterstützung sein.)

Sei sanft zu Dir selbst

Wenn Du dazu neigst, zu kritisch mit Dir selbst umzugehen oder glaubst, Du müsstest erwachsen sein und die Situation leicht meistern, versuche Dir selbst etwas Mitgefühl für die Situation zu schenken. Ein guter Trick ist, dich selbst so zu behandeln, wie Du eine*n gute*n Freund*in behandeln würdest. Was würdest Du einem/einer guten Freund*in in dieser Situation sagen? Welche Art von Ratschlag würdest Du ihm oder ihr geben? Lass all das Mitgefühl und die Unterstützung, die Du anderen gibst, einmal zu Dir selbst fließen. Und dann noch einmal. Bis Du Dir selbst ein*e gute*r Freund*in geworden bist.

Rede über die Situation

Erlaube Dir, über Deine Gefühle, Situationen oder Konfrontationen zu sprechen, die Dich verletzt haben. Oft haben Menschen das Gefühl, dass sie nicht über das sprechen dürfen, was ihnen widerfahren ist, oder dass es andere stören würde, wenn sie es täten. Dabei ist das Reden ein so wichtiger Aspekt des Loslassens und des Neuanfanges. Wende Dich an eine*n gute*n Freund*in, Coach/Berater*in oder Therapeut*in, der/die Dir offen zuhört und Dich unterstützt.

Es ist nicht leicht, die Vergangenheit loszulassen, aber wenn Du, auf Dein Leben schaust, wirst Du vielleicht verstehen, dass Loslassen keine einmalige Sache ist, sondern etwas, dass Du jede Minute, jede Stunde, von Augenblick zu Augenblick tust.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du etwas in Deinem Leben loslassen möchtest und nicht genau weißt, wie Du es verarbeiten kannst, bist Du herzlich eingeladen, Dich an uns zu wenden. Wir können gemeinsam herausfinden, was Dich am besten unterstützen kann.

Dein Soulchat-Team

Autorin: Nallely Courtney



Literaturhinweise  

Brown, B. https://quotefancy.com/quote/777885/Bren-Brown-Let-go-of-who-you-think-you-should-be-in-order-to-be-who-you-are-Be-imperfect

Hawkins, David R. (2013): Letting go. The pathway of surrender. 1st Hay House edition. Carlsbad, California, New York City, London, Sydney, New Delhi: Hay House.

Liao, H., & Bluck, S. (2018). The art of letting go: Self-Regulation promotes growth from challenging life events. Innovation in Aging, 2(Suppl 1), 267.

Sercu, M., Renterghem, V. V., Pype, P., Aelbrecht, K., Derese, A., & Deveugele, M. (2015). “It is not the fading candle that one expects”: general practitioners’ perspectives on life-preserving versus “letting go” decision-making in end-of-life home care. Scandinavian Journal of Primary health care, 33(4), 233-242.